Das fesselnde Zungenbändchen
Das fesselnde Zungenbändchen („Ankyloglosson“) ist ein dünnes Häutchen, mit dem die Zunge teilweise bis zur Spitze an den Mundboden gebunden ist. Eltern fällt oftmals eine herzförmige Einkerbung der Zungenspitze auf; auch ist es den
Kindern unmöglich, die Zunge aus dem Mund zu strecken oder sie im Mund Richtung Gaumen zu rollen. Zustande kommt diese Besonderheit durch eine Entwicklungsstörung der Zunge.
Im Alltag fallen zunächst Probleme beim Stillen auf. Die fehlende Beweglichkeit der Zunge macht ein korrektes Trinken an der Brust oftmals unmöglich, was letztlich zu sehr schmerzhaften Brustwarzen bis hin zur Entzündung derselben
bei der Mutter führt. Im späteren Lebensalter kann das fesselnde Zungenbändchen in Einzelfällen zu Schwierigkeiten bei der Sprachentwicklung führen.
Wir bieten Ihnen eine ausführliche Beratung zu diesem Thema und die Durchtrennung des fesselnden Zungenbändchens an. Dabei wird das Kind kurz von einer Medizinischen Fachangestellten festgehalten, die Zunge mit einem speziellen
Spatel angehoben und das dünne Häutchen mit einer Schere durchtrennt. Der gesamte Vorgang dauert kaum zwei Minuten. Das Kind verspürt ein kurzes Zwicken. Unmittelbar im Anschluss wird es angelegt. Nach kurzer Gewöhnung an die „neue
Freiheit“ der Zunge verspüren Mutter und Kind in der Regel schon bei diesem ersten Anlegen eine große Erleichterung beim Stillvorgang. Ein oftmals sehr berührender Moment. Die wenigen Blutstropfen, die sich unmittelbar nach der Durchtrennung
zeigen, versiegen rasch. Besondere Maßnahmen im Anschluss sind nicht notwendig.
Wir führen den Eingriff bis zu einem Alter von etwa drei Monaten durch. Werden die Kinder älter, so steigt natürlich die Gegenwehr insbesondere hinsichtlich des Festhaltens. Um unruhebedingten Verletzungen vorzubeugen, kann ab etwa
vier Monaten eine kurze Betäubung notwendig sein. Diese können wir in der Praxis leider nicht anbieten. Wir überweisen dann an entsprechende Einrichtungen